Der Schlüssel sind die Füße

Februar 08, 2021 | Gina Naujokat

Die Evolution wirft für die Wissenschaft noch viele Fragen auf. Prof. Dr. John Nyakatura und sein junges Team von Nachwuchswissenschaftlern konzentrieren sich auf die funktionelle Morphologie von Wirbeltieren und versuchen, der Evolution der frühen Primaten auf die Spur zu kommen.

Die Evolution, und damit auch die Entstehung des Menschen, wirft für die Wissenschaft noch viele Fragen auf. Prof. Dr. John Nyakatura, Inhaber des Lehrstuhls für Vergleichende Zoologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, und sein junges Team von Nachwuchswissenschaftlern konzentrieren sich auf die funktionelle Morphologie der Wirbeltiere und versuchen, der Evolution der frühen Primaten auf die Spur zu kommen. "Ein Schlüssel zum Verständnis ihrer Evolution scheinen die Füße zu sein", erklärt John Nyakatura. "Die große Zehe, die den anderen Zehen gegenüberliegt und so das Greifen ermöglicht, ist wohl DIE evolutionäre Innovation der Primaten, die anfangs wahrscheinlich mehr Ähnlichkeit mit kletternden Nagetieren hatten als mit modernen Pavianen oder Gorillas. Es ist das Greifen mit der großen Zehe, das das Klettern auf dünnen Ästen in den Baumkronen ermöglicht, um Früchte, Blumen oder Beute zu erreichen. Das ist ein entscheidendes Merkmal, das wir besser verstehen wollen."

Hier bietet die hochauflösende Computertomografie ganz neue Möglichkeiten. Eine Auflösung von etwa 7 Mikrometern erlaubt die Analyse einzelner Muskelfaszikel, und vor allem durch den Vergleich der heutigen kleinen Affen untereinander und mit anderen kletternden Säugetieren wie Eichhörnchen, Beuteltieren oder Lemuren werden die Wissenschaftler sicherlich eine Menge Antworten finden. Das Team von John Nyakatura wird die CT-Daten nutzen, um Messungen vorzunehmen, die richtige Vergleiche ermöglichen und sogar die potenzielle Krafterzeugung beim Greifen bestimmen. "Wir wollen auch genauer verstehen, wie sich die Greiffähigkeit auf die Skelettmerkmale auswirkt, um eine verfeinerte Grundlage für die Neubewertung von Fossilien zu erhalten.

Ermöglicht wird dieses Projekt durch die gute Vernetzung mit zahlreichen Institutionen. Es stehen sowohl Präparate von kürzlich verstorbenen Tieren aus zoologischen Gärten als auch 100 Jahre alte Exemplare aus Museen wie dem Museum für Naturkunde (MfN) Berlin zur Verfügung.

Die folgenden CT-Bilder des Fußes eines Zuckerseglers wurden durch Helix-CT mit dem YXLON FF20 CT-System bei einer Auflösung von 7 Mikrometern und anschließender Rekonstruktion und Visualisierung mit der YXLON FF CT Software erstellt. (Foto des Zuckergleiters oben: Quelle Wikipedia)

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